Yoga und Surfen erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Für uns von Banana Surf Marokko sind Yoga und Surfen nicht nur zwei angesagte Trendsportarten, sondern ein echtes Dreamteam für alle, die gleichzeitig ihrem Körper und ihrem Geist etwas Gutes tun wollen. Dabei sprechen wir nicht von Yogaübungen auf dem Surfbrett, sondern es geht vielmehr darum, was Yoga und Surfen von Grund auf verbindet. Yoga und Surfen sind mehr als nur Sportarten. Beide stehen für eine ganzheitliche Lebenseinstellung, eine eigene Philosophie. Sowohl Yoga als auch Surfen beeinflussen das Leben positiv und können es sogar verändern.

Neben dieser gemeinsamen Basis verbindet Yoga und Surfen aber noch viel mehr. Denn auch in Bezug auf die körperlichen Anforderungen helfen und stärken sich die beiden gegenseitig. Macht man in einem Bereich Fortschritte, spiegelt sich das auch im anderen Bereich wieder. Und viele Bewegungsabläufe zeigen sogar direkte Parallelen.

Kraft & Beweglichkeit

Am Anfang steht beim Wellenreiten das Paddeln. Schon ins Meer hinein zu kommen, kann beim Surfen ein extremer Kraftakt sein – vor allem dann, wenn man auf dem Surfboard gegen eine stärkere Strömung oder die Brandung ankämpfen muss. Da ist eine gut ausgeprägte Schulter- und Armmuskulatur unabdingbar. Wer regelmäßig Yoga praktiziert, ist hier klar im Vorteil. Denn schon grundlegende Übungen wie der Sonnengruß und auch viele Halteübungen schulen entsprechende Muskelgruppen.

Wer beim Paddeln auch noch optimal und kräfteschonend auf dem Surfbrett liegen will, der benötigt zudem eine hohe Körperspannung sowie ausgeprägte Rücken- und Nackenmuskulatur. Um eine bessere Kraftübertragung der Paddelbewegungen zu erreichen, sind ein leichtes Hohlkreuz, Spannung im Rücken und gestreckte, parallel geschlossene Beine wichtig. Auch auf diese Körperbereiche zahlen viele Asanas ein.

Einmal in den Wellen angekommen, muss eine geeignete Welle gespottet und angepaddelt werden. Danach folgt der Take-off (Aufstehvorgang). Wer sich in seinem Leben schon mal auf einem Surfbrett in den Stand hochdrücken musste, der weiß, wie hilfreich dabei eine trainierte Rücken-, Rumpf- und Beinmuskulatur ist.

Bei klassischen Yoga Übungen wird nicht nur ebendiese Muskulatur geschult – die Bewegungsabfolge beim Take-off ist einigen typischen Asanas beinahe täuschend ähnlich. So weist die Ausgangsposition auf dem Brett deutliche Parallelen mit der Cobra oder dem aufschauenden Hund auf. Im weiteren Bewegungsablauf beim Take-off, bei dem ein Fuß zwischen die abgestützten Hände gebracht werden muss, kann man durchaus an Abfolgen aus dem klassischen Sonnengruß denken. Das Stehen auf einem Surfboard erinnert schließlich an die Yogaposition des Kriegers.

Darüber hinaus ist nicht nur die Kraft, sondern auch die Beweglichkeit beim Wellenreiten von entscheidender Bedeutung. Durch regelmäßige Dehnübungen in der Yogapraxis werden Muskeln und Sehnen flexibler und geschmeidiger. Yoga beugt somit auch typischen Surf-Verletzungen wie Zerrungen und Überbeanspruchungen im Nacken- und Rückenbereich vor.

Balance & Atmung

Eine weitere wichtige Grundlage für das Wellenreiten ist die Balance. Wer seine Mitte und damit sein Gleichgewicht nicht findet, wird schnell von zahlreichen Fehlversuchen beim Take-off frustriert sein. Denn das Brett ist wackeliger als man denkt – besonders dann, wenn man nicht mehr mit den riesigen Anfänger-Softboards unterwegs ist.

Aber nicht nur das Aufstehen erfordert eine gute Balance. Wer es geschafft hat, auf dem Brett zu stehen und eine Welle abzusurfen, dem hilft auch dann ein ausgeprägtes Körpergefühl. Hier können Yoga-Übungen wie der Baum, der Adler oder der Halbmond jedem Surfer neue Möglichkeiten eröffnen. Sie erden, fördern das Gleichgewicht und trainieren die Stabilität.

Zum Wellenreiten gehören natürlich auch die so genannten „Waschgänge“. Nach einem Fehlversuch zeigt der Ozean einem gerne mal, wo’s lang geht. Dabei macht er keinen Unterschied zwischen Anfängern, Fortgeschrittenen oder Profis – sie alle werden wie ein Sandkorn durchs Wasser gewirbelt. Und dann heißt es erst einmal: Luft anhalten. Um sich darauf vorzubereiten, helfen Atemübungen (Pranayama) aus der Yogapraxis. Unter anderem wird dabei das Lungenvolumen erweitert und der Sauerstoffbedarf verringert. Regelmäßige Pranayama schulen zudem die Konzentration und führen zu innerer Ruhe und mehr Leichtigkeit.

Geduld & Gelassenheit

Innere Ruhe ist beim Surfen essentiell. Denn das Wellenreiten sieht leichter aus als es ist. Und deshalb ist eine Extraportion Geduld gefragt. Dabei geht es nicht nur darum, geduldig auf optimale Bedingungen und die passende Welle zu warten – denn die Natur lässt sich nun mal nicht beeinflussen. Es geht auch um die Geduld mit sich selbst. Wer sich zu sehr unter Druck setzt, verliert schnell die Leichtigkeit und damit den Spaß am Surfen. Es sind also Ausdauer, mentale Stärke und Gelassenheit gefragt, weil nur die wenigsten Surf-Anfänger schon am ersten Tag größere Erfolge verzeichnen. Richtig Surfen lernen braucht Zeit – und selbst wahre Könner lernen niemals aus.

Geduld ist auch in der Yogapraxis eines der Schlüsselelemente. Gerade als Anfänger kann man sich bei vielen Asanas, die andere mit Leichtigkeit ausführen, noch längst nicht vorstellen, wie das eines Tages funktionieren soll. Übungen wie die Vorwärtsbeuge, die Krähe oder der Kopfstand brauchen Zeit. Das Wichtigste dabei ist, die eigenen Grenzen zu akzeptieren, achtsam mit sich zu sein, keinen unnötigen Druck und damit Frust aufzubauen. Außerdem muss man auch kleinste Fortschritte zu schätzen wissen. All dies sind auch beim Surfen absolute Kernkompetenzen! Gelassenheit ist auch unter Wasser gefragt. Denn wer nach einem Wipe-Out (Sturz in die gebrochene Welle) unter Wasser in Panik verfällt, der verschwendet unnötig Kraft und verbraucht ein Vielfaches an Sauerstoff.

Die Angst vorm Ertrinken ist aber (fast) immer unbegründet. Sie entsteht im Kopf – und lässt sich gut kontrollieren, wenn man seinen Geist mit anderen Dingen wie beispielsweise Zählen beschäftigt. Genau das lernt man bei den Entspannungs- und Meditationsübungen im Yoga. Der Geist wird beschäftigt, mit Zählen oder bewusster Atmung, um andere Gedanken (das sog. monkey mind) sanft zu kontrollieren und abzustellen.

Leben & Sein

Die tief empfundene Entspannung und Zufriedenheit nach einer Surf- oder Yoga-Session hat große Ähnlichkeit. Sowohl beim Surfen als auch beim Yoga kann man herrlich abschalten. Beides ist aktive Entspannung; beides ist einfach nur Sein; beides ist ein Leben im und für den Moment. Was in der Yoga-Meditation oft noch Theorie und vom Geist gesteuert ist, wird auf dem Surfbrett direkt zur Praxis. Beim Warten auf die perfekte Welle treibt man auf seinem Surfbrett im Wasser und lässt den Blick in die Ferne schweifen. Man ist eins mit sich und der Natur. Ein erhebendes Gefühl! Die Schnelligkeit des Wassersports lässt Kopflastigkeit erst gar nicht zu.

Zum Überlegen ist keine Zeit. Das Denken wird reduziert: Sobald eine passende Welle kommt, richtet der Surfer sein Brett aus, paddelt los, um von der Welle erfasst zu werden und springt im richtigen Moment aufs Brett. Er richtet Arme, Schultern und den Oberkörper aus, hält das Gleichgewicht, lenkt, gleitet, verlagert sein Gewicht, um die Richtung zu ändern, beugt die Knie – das ist die volle Gegenwart und pure Asana- Praxis im blauen Element.

Bleibt abschließend festzustellen: Yoga und Surfen sind wie für einander gemacht – ein echtes Dreamteam für Körper und Geist! In unserer neuen Surf & Yoga Villa, die im Herbst in Tamraght eröffnet, wird Yoga in allen Surfpaketen inkludiert sein, sodass unsere Gäste sich selbst von diesem Dreamteam überzeugen können.